Windindustrie im Hardthäuser Wald - wir müssen standhaft bleiben

 

Windindustrie im Hardthäuser Wald - wir müssen standhaft bleiben

In Diskussionen über Sinn und Unsinn der Windkraft in unseren Wäldern höre ich häufig das beschwichtigende Argument: „Wenn die Anlagen erst einmal stehen, fallen sie eigentlich gar nicht mehr auf.“ Deshalb bin ich sehr froh, dass unser Mitstreiter Dieter über seinen Besuch im Hardthäuser Wald einen Bericht verfasst hat – sehr sachlich und deshalb besonders erschreckend:

Besichtigung der Windkraftanlagen im Hardthäuser Wald

Am Samstag, den 3.08.2024 nahm ich an einer Besichtigung des Hardthäuser Waldes teil. Es war eine Führung einer Naturliebhaberin, welche um 10.00 Uhr begann. An dieser Führung nahmen 25 interessierte Personen teil.

Bei meiner Anfahrt, von Lampoldshausen kommend, ist mir die Größe des Waldgebietes aufgefallen. Ich fuhr ca. 8 km durch den Wald Richtung Widdern an den Windkraftanlagen vorbei, um mir ein Bild über die Ausmaße zu machen. Die Größe des Waldes und die Siedlungsdichte sind mit der des Heuchelberg und seinen umliegenden Ortschaften nicht zu vergleichen.

Die Führung begann an einem alten bäuerlichen Anwesen. Nach ca. 100 m der Straße entlang, bogen wir in den Wald, zu den  Anlagen ein. Die Größe der Windkraftanlagen und die gerodeten Flächen um die Anlagen, sowie das breite, verdichtete Wegenetz machten mich sprachlos. Von unserer Führerin erfuhren wir, dass um jede Windkraftanlage Drainagen gelegt sind, damit die Standfestigkeit der Windräder gewährleistet ist. Durch die Verdichtung des Waldbodens, das schnelle Ableiten des Regenwassers sowie des Feuchtigkeitsentzug durch die Rotorblätter ist eine Austrocknung des Waldbodens vorprogrammiert. Dieses Jahr ist ein regenreiches, dadurch erscheint das Unterholz im satten Grün. Auf den Freiflächen neben den Anlagen wird versucht an bestimmten Stellen wieder aufzuforsten, aber die Bäume und Sträucher haben es schwer, richtig zu gedeihen. Außerdem konnten wir große Bäume sehen, die auf der Rinde Sonnenbrand hatten, da der Schutz der ehemals umliegenden Bäume, welche gefällt wurden, fehlt. In der Nähe der Windkraftanlagen werden Blühstreifen angelegt. Diese ziehen die Insekten an, und bei Nacht, wird dies den noch wenigen dort lebenden Fledermäusen, zum Verhängnis. Die Fledermauspopulation ist seit Bestehen der Windräder drastisch zurückgegangen.

Bei unserem Rundgang gab es Stellen, von welchen man bis zu 9 Windräder gleichzeitig sehen konnte. Es waren aber nicht alle ersichtlichen Anlagen in Betrieb. Solange es uns nicht gelingt den überschüssigen Strom zu speichern, nützten uns die besten Windräder bei ausreichendem Wind nichts.

Als Naturliebhaber ist mir aufgefallen, dass wir keinen Vogel sehen noch hören konnten. Nach 2 Stunden unserer Besichtigung kam die Sonne zum Vorschein. In kurzer Zeit konnten wir die gravierenden Unterschiede der Temperatur im Wald und auf den breiten, verdichteten Wegen feststellen. Die Erwärmung des Waldes um 6°C beim Bau von Windkraftanlagen, ist realistisch.

Wir brauchen den schützenwerten Wald als Naherholungsgebiet, als Rückzugsort für Tiere und Pflanzen und als Wasserspeicher.

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